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KLEINE MYTHOLOGIEN

Auswahl an Drucken und Zeichnungen : Kleine Mythologien


 

L.LOMBARD - Hercule et lion de némée 

 

Ob Göttinnen, Götter, Halbgötter oder Helden - die Gottheiten der griechisch-römischen Mythologie und ihre Darstellungen sind seit der Renaissance fest in den Köpfen und der Bilderwelt Europas verwurzelt. 


Die frühen Inspirationsquellen konzentrierten sich auf die Schriften Homers (die Epen Illias und Odyssee), aber auch Hesiods (die Theogo¬nie). Auch die Metamorphosen des römischen Dichters Ovid inspirierten die Künstler und ihre Auftraggeber. Ob es sich um symbolträchtige Götterfiguren oder moralisierende mytholo¬gische Episoden handelt, jede Darstellung regt die Vorstellungskraft an. Ikarus verbrennt sich die Flügel, weil er zu nah an die Sonne fliegt, Phaethon (Phaeton) stürzt, weil er sich den Sonnenwagen seines Vaters ausgeliehen hat, die Heldentaten des Herkules (Herakles) oder auch die Intrigen, Unvorsichtigkeiten oder Liebesabenteuer von Jupiter (Zeus) oder Venus (Aphrodite).


Ziel dieser Auswahl ist es, die Vielfalt, aber auch die Wiederkehr der Themen zu präsen-tieren, die in den Sammlungen des Museums von Künstlern des 16. bis 19. Jahrhunderts dar¬gestellt werden. 


Mythologische Themen bilden sogar die Grundlage des ikonografischen Repertoires der meisten Künstler des 16. und 17. Jahrhun¬derts. Die Werke von Lambert Lombard oder Lambert Suavius sind in dieser Hinsicht be¬sonders produktiv. Die Verehrung der Antike, die beide Künstler pflegten, spiegelt sich in Studien von Drapierungen, ihrer Vorliebe für Ruinen, aber auch in bemerkenswerten ana¬tomischen Studien wider. Bei anderen Künst-lern, die in der Schwarzen Galerie ausgestellt sind, dient der Einfluss der Italienreise einem neuen ikonografischen Repertoire, das sich hauptsächlich aus der römischen Mythologie speist. Das Leben in Rom bietet den Künst¬lern die Gelegenheit, ihre italienischen Zeitge-nossen - Annibale Carrache, Le Dominiquin, Bernini, Raffael usw. - zu kopieren und ihnen zu huldigen. Die italienische Erfahrung ist für die nordeuropäischen Künstler auch eine Ge¬legenheit, die antike Statuenkunst zu kopie¬ren, die in der Belvedere-Galerie, auf dem Kapitol usw. geschätzt wird. Das anatomische Studium der antiken Körper war ein fester Bestandteil der akademischen Ausbildung sowohl italienischer als auch ausländischer Künstler. Die Mythologie diente als Vorwand für antike Akte; so bevölkerten unter anderem die Figuren des Herkules Farnese, des Apol¬lon vom Belvedere und der Venus vom Kapi¬tol ab dem 16.
 

J.DREPPE - Léda et le cygne

 

KLEINE MYTHOLOGIEN
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